DMO = Nachfolger der DMPE?

 

Die Dragon Medical One (DMO) ist derzeit in aller Munde. Die neuste Spracherkennungslösung, in der die Erkennung nicht mehr lokal auf dem Rechner, sondern auf Azure-Serverfarmen in Deutschland (also in der Cloud) stattfindet, läuft absolut zuverlässig seit über einem Jahr. Es gibt keine wirkliche Installation mehr und mittels einer stabilen Internetverbindung (bei überraschend geringen Ansprüchen, was Traffic und Ressourcen betrifft) lässt sich an nahezu jedem PC-Arbeitsplatz mit den eigenen Textbausteinen und Befehlen Spracherkennung betreiben.

 


Immer wieder tauchen aber Gerüchte auf, die DMO sei der legitime Nachfolger der Dragon Medical Practice Edition (DMPE), und Anwender wundern sich dann, warum der gewohnte Leistungsumfang plötzlich nicht mehr im gleichen Rahmen zur Verfügung steht.

 

Tatsächlich handelt es sich bei der DMO eben nicht um das Nachfolgeprodukt der DMPE. Die serverbasierte Erkennung in der Cloud ist vielmehr eine Erweiterung der bereits existierenden Dragon Medical Direct (DMD), die seit vielen Jahren erfolgreich in Kliniken innerhalb eines spezifischen Netzwerks eingesetzt wird. DMD und DMO sind derzeit nahezu deckungsgleich, was Funktion und Leistung betrifft. Beide bieten eine zentralisierte Erkennung auf extrem hohem Niveau, die leicht zu administrieren ist. Während die DMD von einer Klinik gekauft werden kann, ist die DMO als reines Abo-Modell auf dem Markt für niedergelassene Ärzte vorhanden, was die wirtschaftliche Planung für einen Praxisbetreiber sehr einfach macht.

 

Ist man sich dieses Zusammenhangs bewusst, wird schnell klar, warum bestimmte Funktionen der DMPE angeblich nicht mehr in der DMO vorhanden sind: Sie sollen es gar nicht sein.

 

Zu den Unterschieden der Versionen gehören u.a. editierbare Eigenschaften der Wörter im Vokabular, formatierte Textbausteine, Skriptbefehle und alle Listen-Befehle; die native Befehlsstruktur in der DMO unterscheidet sich zudem von der in der DMPE.

 

Bleibt die Frage, ob diese fehlenden Features in der DMO den sprichwörtlichen Kohl "fett" machen, denn die DMPE erfordert nach wie vor eine Installation und Konfiguration auf jedem einzelnen Rechner; ein Verfahren, das sich bei jedem Update und Upgrade wiederholt.

 

So hat jede Spracherkennungstechnologie ihre Eigenarten und Unterschiede, wie es auch schon immer war. Für jeden niedergelassenen DMPE-Anwender, der bei einem bestehenden Maintenance-Vertrag (laufende Softwarepflege) zu besonders günstigen Konditionen auf die DMO wechseln kann, sei hier aber ausdrücklich gesagt, dass die Produkte sich unterscheiden - auch wenn beide Spracherkennung auf höchstem Niveau bieten.